Kundenfragen: Was ist ein MVP?
Das Minimum Viable Product (MVP) erklärt
Egal ob ihr als Einzelperson oder Gründerteam eine App entwickeln lassen und ein Unternehmen aufbauen wollt oder als bestehende Organisation (KMU, Konzern, Verein) in einem bestimmten Fachbereich (Marketing, HR, Vertrieb, etc.) oder unternehmensweit ein digitales Produkt (Webshop, Android App, etc.) entwickeln wollt, alle stehen vor den gleichen Herausforderungen und Fragen.
Und genau dabei kann das MVP-Konzept dich unterstützen. Es ist ein sehr beliebter Ansatz, vor allem in der Startup-Welt, wo die Ressourcen begrenzt und der Markt unberechenbar ist. In diesem Artikel erfährst du, was ein MVP ist, warum es nützlich sein kann, und ich stelle Beispiele für erfolgreiche MVPs vor.
MVPs ermöglichen es Unternehmen, ihre Annahmen und Hypothesen in einer frühen Phase des Produktentwicklungsprozesses zu testen und fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von echtem Kundenfeedback zu treffen. Durch die Erstellung eines MVPs können Startups ihre Produktideen schnell und kostengünstig testen und auf Basis des Kundenfeedbacks neu ausrichten oder weiterentwickeln.
Was unterscheidet ein MVP von einem PoC und einem Prototyp?
In der Welt der Startups und Produktentwicklung werden verschiedene Begriffe oft synonym verwendet, obwohl sie eigentlich unterschiedliche Dinge bedeuten. Drei Begriffe, die häufig miteinander verwechselt werden, sind Minimum Viable Product (MVP), Proof of Concept (PoC) und Prototyp.
Der entscheidende Unterschied zwischen einem MVP und einem PoC oder Prototyp besteht darin, dass ein MVP darauf ausgelegt ist, auf den Markt gebracht zu werden und Umsatz zu generieren, während ein PoC und ein Prototyp dies nicht tun. Ein MVP ist auch mehr auf die Lösung eines bestimmten Problems und die Erfüllung der Bedürfnisse der ersten Nutzer ausgerichtet, während ein PoC und ein Prototyp mehr auf das Testen von Technologie und Design ausgerichtet sind. Zusammenfassend ist ein MVP die erste Version eines Produkts, die auf den Markt gebracht werden kann, während ein PoC und ein Prototyp frühere Versionen sind, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind.
Was ist ein PoC?
Ein PoC ist eine einfache Darstellung, dass ein Konzept umgesetzt werden kann. Es wird normalerweise verwendet, um eine neue Technologie oder Idee zu testen, um zu sehen, ob sie realisierbar ist, aber es ist nicht als voll funktionsfähiges Produkt gedacht.
Was ist ein Prototyp?
Im Gegensatz dazu ist ein Prototyp eine weiterentwickelte Version eines Produkts, die zum Testen des Designs, der Funktionalität und der Benutzerfreundlichkeit dient.
Was ist ein MVP
Ein Minimum Viable Product (MVP) ist oftmals die erste Version eines Produkts (bspw. eine Android App oder iOS App), das über ausreichende Funktionen verfügt, um ein bestimmtes Problem zu lösen und erste Kunden zufrieden zu stellen. Es dient dazu, die Produktidee zu validieren, den Markt zu testen, Feedback von den Nutzern einzuholen und das Produkt iterativ und inkrementell weiterzuentwickeln. Oftmals wird diese erste Version metaphorisch auch als Skateboard bezeichnet. Denn dies ist die einfachste Form der Mobilität. Der Kunde wird damit wahrscheinlich nicht zufrieden sein. Das ist bei weitem nicht das Auto, dass er bestellt hat. Aber das ist in Ordnung! Und jetzt kommt der Clou: Wir versuchen nicht, den Kunden glücklich zu machen. Vielleicht machen wir ein paar Early Adopters glücklich, aber unser Hauptziel zu diesem Zeitpunkt ist es, möglichst viel zu lernen. Im Idealfall erklärt das Team dies dem Kunden im Voraus, damit die Erwartungen klar sind und er nicht allzu enttäuscht ist.
Wenn wir uns die weiteren Entwicklungs- und Lernstufen des MVP anschauen, so sehen wir, dass im Falle der agilen MVP Entwicklung der Kunde viel früher glücklich ist, als beim klassischen Ansatz. Es kann beispielsweise auch der Fall sein, dass der Kunde beim Motorrad genau das hat, was er benötigt. Wir könnten das Projekt früher als geplant beenden. Oder der Kunde beschließt, mit oder ohne Änderungen an den Anforderungen weiterzumachen. Es kann sein, dass wir am Ende genau dasselbe Auto haben wie ursprünglich geplant. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass wir auf dem Weg dorthin wichtige Erkenntnisse gewinnen und am Ende etwas ganz anderes herauskommt. Die meisten Produkte, vor allem Software Projekte, sind voller Komplexität und Funktionen, die niemand nutzt. Der iterative Ansatz ist in Wirklichkeit ein Weg, weniger zu liefern oder den einfachsten und günstigsten Weg zu finden, das Problem des Kunden zu lösen.
Jetzt denken viele vielleicht: "Aber hätten wir das nicht schon im Vorfeld durch eine Analyse des Kontexts und der Bedürfnisse des Kunden wissen müssen?" Gutes Argument. Aber in den meisten Software und App Projekten, die ich erlebt habe, ist es egal, wie viel man im Vorfeld analysiert. Es ist immer etwas anderes eine erste echte Version in den Händen zu halten und diese in der Realität zu testen. Erst dann merken viele Nutzer erst, was in Bezug auf Ihre Tätigkeiten, Probleme und Bedürfnisse wirklich wichtig ist und viele der Annahmen, die im Vorfeld getroffen wurden, erweisen sich als völlig falsch. Daher solltest du im Vorfeld einige Analysen durchführen und so viel wie möglich herausfinden, bevor du mit der Entwicklung beginnst. Aber verbringe nicht zu viel Zeit damit und vertraue der Analyse nicht zu sehr. Beginne stattdessen mit der Erstellung von Prototypen und der Freigabe, denn dann findet der eigentliche Lernprozess statt.
Warum ist ein MVP sinnvoll?
Die Entwicklung eines neuen Produkts wie bspw. eine Android App oder iOS App kann teuer und zeitaufwändig sein. Mit einem MVP können Unternehmen ihre Produktideen testen und mit minimalem Aufwand und geringen Ressourcen frühes Kundenfeedback einholen.
Durch die Konzentration auf die wesentlichen Funktionen können Unternehmen schnell erkennen, was gut und was schlecht ankommt, und fundierte Entscheidungen auf der Grundlage echter Daten treffen. Dieser Ansatz spart nicht nur Zeit und Geld, sondern verringert auch das Risiko, ein Produkt zu entwickeln, das keiner will.
Beispiele für gute MVPs
Einige bekannte Unternehmen haben den MVP-Ansatz erfolgreich für den Aufbau ihres Geschäfts genutzt. Dropbox beispielsweise veröffentlichte sein erstes Kernprodukt und ein einfaches Video, in dem die Funktionsweise des Produkts erklärt wurde, und forderte die Nutzer auf, sich bei Interesse zu registrieren. Durch das Testen des Marktes vor dem Aufbau des Geschäfts konnte Dropbox seine Produktidee validieren und einen loyalen Kundenstamm aufbauen.
Ein weiteres Beispiel ist Airbnb, das als einfache Website begann, auf der Menschen ihre Wohnungen vermieten konnten. Durch den Einsatz eines MVP konnte Airbnb den Markt testen und im Laufe der Zeit sein Angebot erweitern und sich zu einem globalen Reiseunternehmen entwickeln.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Proof of Concept, ein Prototyp und ein Minimum Viable Product (MVP) Schritte sein können, wenn ihr beispielsweise eine iOS-App oder Android App entwickeln lassen wollt. Gerade wenn noch nicht klar ist, wo die Reise genau hingeht, helfen die Methoden mit möglichst wenig Aufwand viel über seine Nutzer zu lernen und so ein digitales Produkt zu entwickeln, welches Probleme löst bzw. Bedürfnisse befriedigt.
App entwickeln lassen?
Ihr habt Fragen oder wollt nun mit eurer Idee durchstarten? Dann meldet euch gerne bei mir.
zum Blog