Google Play Metriken verstehen und nutzen

Ein Praxisleitfaden für App-Entwickler

Lesedauer: 7 Minuten | 02.05.2025

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Als App-Programmierer und Sparringspartner habe ich in den letzten Jahren über 180 Projekte begleitet - von kleinen Startups bis hin zu Großkonzernen wie BMW und Mercedes. Eine Erkenntnis hat sich dabei immer wieder bestätigt: Der Erfolg einer App wird nicht nur während der Entwicklung bestimmt, sondern vor allem durch kontinuierliche Analyse und Optimierung nach dem Launch.

Die Google Play Console bietet hierzu umfangreiche Messwerte, die vielen Entwicklern und Projektverantwortlichen jedoch oftmals Kopfzerbrechen bereiten. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche Metriken wirklich wichtig sind und wie du sie für deine Business-Entscheidungen nutzen kannst.

Die wichtigsten Google Play Messwerte im Überblick

Google Play bietet eine Vielzahl von Messwerten, die in verschiedene Kategorien unterteilt werden können:

Nutzerorientierte Metriken

Nutzerorientierte Metriken geben Aufschluss darüber, wie Menschen mit deiner App interagieren:

  • Zielgruppe mit installierter App: Die Anzahl der Nutzer, die deine App auf mindestens einem Gerät installiert haben und dieses Gerät in den letzten 30 Tagen verwendet haben.
  • Akquirierte Nutzer: Die Anzahl der Nutzer, die deine App neu installiert haben.
  • Verlorene Nutzer: Die Anzahl der Nutzer, die deine App auf allen ihren Geräten deinstalliert haben oder deren Geräte inaktiv wurden.
  • Aktive Nutzer pro Tag (DAU): Die Anzahl der Nutzer, die deine App an einem bestimmten Tag geöffnet haben.
  • Monatlich aktive Nutzer (MAU): Die Anzahl der Nutzer, die deine App in einem Zeitraum von 28 Tagen geöffnet haben.

Gerätebezogene Metriken

Diese Metriken betrachten die App-Nutzung auf Geräteebene:

  • Installationsbasis: Die Anzahl aktiver Geräte, auf denen deine App installiert ist.
  • Akquirierte Geräte: Die Anzahl der Geräte, auf denen Nutzer deine App installiert haben.
  • Verlorene Geräte: Die Anzahl der Geräte, auf denen Nutzer deine App deinstalliert haben oder die inaktiv wurden.

Praxistipp: Die richtigen KPIs identifizieren

In meiner Tätigkeit als Sparringspartner erlebe ich oft, dass Kunden mit der Datenmenge überfordert sind. Daher ist es wichtig, sich auf die KPIs zu konzentrieren, die für dein spezifisches App-Projekt relevant sind.

Bei der Trackcode Locations App, bei der ich sowohl als App-Programmierer als auch als technischer Sparringspartner mitwirkte, lag der Fokus beispielsweise auf zwei spezifischen Metriken:

  1. Monatlich wiederkehrende Nutzer: Da die App für das regelmäßige Tracking von Logistikfahrten konzipiert wurde, war die Wiederkehrrate der Nutzer entscheidend.
  2. Verlustquote: Hiermit konnten wir frühzeitig erkennen, ob Updates gut ankamen oder ob technische Probleme zu erhöhten Deinstallationen führten.

Fallstricke bei der Interpretation von Messwerten

Die Zahlen in der Google Play Console können oft irreführend sein, wenn man den Kontext nicht kennt. Hier sind einige Fallstricke, die ich in meinen Projekten als App-Programmierer identifiziert habe:

1. Geräte vs. Nutzer

Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von geräte- und nutzerorientierten Metriken. Ein einzelner Nutzer kann mehrere Geräte haben. Bei einer MVP-Entwicklung ist es daher wichtiger, die tatsächliche Nutzerbasis zu betrachten als die Anzahl der Geräte.

2. Verlustquote richtig interpretieren

Eine erhöhte Verlustquote kann verschiedene Ursachen haben:

  • Technische Probleme nach einem Update
  • Änderungen in der Benutzeroberfläche, die bei Nutzern nicht gut ankommen
  • Saisonale Schwankungen der App-Nutzung

Bei einem Logistik-App-Projekt für ein mittelständisches Unternehmen, bei dem ich die Android-Entwicklung verantwortete, konnten wir beispielsweise feststellen, dass die Verlustquote immer zum Jahresende anstieg – nicht wegen Problemen mit der App, sondern weil in der Logistikbranche weniger Fahrten stattfanden.

3. DAU/MAU-Verhältnis als Engagement-Indikator

Das Verhältnis von täglichen zu monatlichen aktiven Nutzern ist ein wichtiger Indikator für das Nutzerengagement. Bei unserer Landwirtschafts-App zur Digitalisierung des gedruckten Hefts, die ich als App-Programmierer und Sparringspartner entwickelt habe, konnten wir interessante Muster beobachten: Das DAU/MAU-Verhältnis stieg an Regentagen deutlich an, da Landwirte diese Zeit nutzen, um ihre Dokumentation zu erledigen.

Diese saisonalen Schwankungen zu verstehen ist essentiell für die richtige Bewertung des Nutzerverhaltens. Während ein DAU/MAU-Wert von 0,15 (15%) anfangs besorgniserregend wirkte, erkannten wir durch die Korrelation mit Wetterdaten, dass dies für den landwirtschaftlichen Sektor tatsächlich ein gesunder Wert ist.

Praktische Anwendung der Messwerte für App-Optimierung

Die Messwerte der Google Play Console sind nicht nur zum Tracking da, sondern sollten aktiv für die Weiterentwicklung deiner App genutzt werden:

Update-Strategie optimieren

Der Messwert "Verlorene Geräte nach Update" hilft dir, problematische Updates zu identifizieren. Bei einem Projekt, dass ich als App-Programmierer für ein Industrieunternehmen entwickelt habe, konnten wir durch diesen Messwert feststellen, dass ein Update mit veränderter Kamera-Funktionalität zu Problemen führte.

Konkret zeigte sich, dass nach dem Update die Deinstallationsrate bei älteren Gerätemodellen um 13% anstieg. Durch gezielte Analyse von Crash-Reports und Nutzerfeedback identifizierten wir Kompatibilitätsprobleme mit spezifischen Kameramodellen. In der folgenden Version implementierten wir eine Fallback-Lösung für diese Geräte, was die Deinstallationsrate wieder normalisierte.

Nutzerakquise verbessern

Die Metriken "Akquisitionen über Store-Eintrag" und "Besucher des Store-Eintrags" zeigen dir, wie effektiv dein Play Store-Eintrag bei der Umwandlung von Besuchern in Nutzer ist. Bei der Landwirtschafts-App, bei der ich sowohl für die Programmierung als auch als Sparringspartner tätig war, experimentierte unser Team mit verschiedenen Screenshots und App-Beschreibungen, um die Konversionsrate zu verbessern.

Besonders erfolgreich war die Anpassung des ersten Screenshots, der nun direkt praktische Anwendungsfälle zeigte statt abstrakte UI-Elemente. Diese simple Änderung führte zu einem Anstieg der Konversionsrate von 35% auf 42% – ein signifikanter Gewinn für die Nutzerakquise ohne zusätzliche Marketingkosten.

Wiederkehrende Nutzer fördern

Bei der Schadendokumentations-App, die ich als Android-Entwickler programmiert habe, stellten wir fest, dass der Prozentsatz monatlich wiederkehrender Nutzer zunächst unter den Erwartungen lag. Durch eine detaillierte Analyse der Nutzungsmuster erkannten wir, dass viele Nutzer die App nur sporadisch bei tatsächlich auftretenden Schäden öffneten – was logisch, aber für kontinuierliches Engagement problematisch war.

Die Lösung: Wir implementierten monatliche Sicherheitschecks mit Erinnerungsfunktion, wodurch sich der Prozentsatz monatlich wiederkehrender Nutzer von 23% auf 41% erhöhte. Diese Funktion hatte nicht nur einen positiven Effekt auf unsere Metriken, sondern schuf auch einen echten Mehrwert für die Nutzer und das Unternehmen durch präventive Schadenserkennung.

Fazit: Datengestützte Entscheidungen treffen

Die Messwerte in der Google Play Console bieten wertvolle Einblicke in die Performance deiner App. Als App-Programmierer und Sparringspartner helfe ich meinen Kunden dabei, diese Daten nicht nur zu sammeln, sondern aktiv für strategische Entscheidungen zu nutzen.

Besonders für mittelständische Unternehmen und Startups ist es wichtig, die richtigen Schlüsse aus den verfügbaren Daten zu ziehen. Die Kombination aus technischem Know-how und unternehmerischem Denken macht hier den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer erfolgreichen App aus.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deine App-Strategie optimieren kannst? Kontaktiere mich für eine individuelle Beratung oder erfahre mehr über meine Projekte.

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